Projekt

Die Insel ist ein Begegnungsort für Kinder und Eltern in Trennungssituationen.

In der Insel können Kinder und Eltern zusammen spielen, essen, Hausaufgaben machen und auch übernachten. Während der gemeinsamen Zeit werden Alltagserfahrungen und Freizeit eng miteinander verschränkt und so die Nähe zwischen dem Kind und dem getrennt lebenden Elternteil gefördert. Die „Insel“ soll eine feste Anlaufstelle und ein klar definierter Ort sein, um Verlässlichkeit und das Vertrauen fördern. Denn Beziehungen zwischen getrennt lebenden Elternteilen und ihren Kindern brauchen konstante Räume und Zeit – und genau das möchte die Insel bieten.

Die Bürgerstiftung Heidelberg hat gemeinsam mit dem Luise-Scheppler-Heim einen Begegnungsort schaffen, an dem sich Kinder und ihre getrennt lebenden Eltern in unbelasteter Atmosphäre treffen können. In der Insel wird Kindern und Eltern ein kindgerechter Umgang ermöglicht, wenn dies in der Hauptwohnung des Kindes nicht machbar ist, weil beispielsweise der Konflikt zwischen den Eltern die Qualität des Umgangs nachhaltig belastet.

Das Projekt wurde im Austausch mit dem Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg, der AWO, HIATUS e.V., Caritas Heidelberg, pro familia, dem Kinderschutzbund und freien Trägern fortentwickelt.

Träger und Unterstützer

Hintergrund

Die Zahl der Alleinerziehenden nimmt bundesweit seit Jahren stetig zu. Allein in Heidelberg wachsen etwa 30 Prozent der Kinder überwiegend oder ausschließlich bei einem Elternteil auf. Für Kinder ist die Beziehung mit dem getrennt lebenden Elternteil oft schwierig, weil die räumlichen Gegebenheiten für einen vertrauensvollen Umgang fehlen.

Für die gesunde Entwicklung von Kindern getrennt lebender Eltern ist es aber zentral, mit beiden Elternteilen und unabhängig von deren Konflikten, gemeinsam und unbeschwert Zeit verbringen zu können. Dadurch können die negativen Folgen der Trennung gemildert werden.

Wenn Vater oder Mutter an einen anderen Ort ziehen, bedeutet das für viele Kinder, dass sie am Wochenende für Besuche weit fahren müssen und oft stundenlang unterwegs sind. Die langen Reisen sind für Kinder, die bereits die Veränderung der Familienstruktur verkraften müssen, eine weitere Belastung. Aber auch für Eltern, die ihre Kinder besuchen, ist die Situation schwierig. Ein Treffen oder gar die Übernachtung in der Wohnung des Ex-Partners ist oftmals nicht möglich. Gemeinsame Zeit kann oft nur an öffentlichen Orten wie Zoos, Parks oder Einkaufszentren verbracht werden und nicht in einem geschützten Raum. Diese mangelnde Teilhabe am Alltagsleben ist für die Kinder eine zusätzliche Schwierigkeit in der ohnehin schon problematischen Trennungssituation und kann bis zur Entfremdung führen.

Schlafsofa